RESTAURANT MIT HOFGARTEN
Im geschichtsträchtigen Restaurant Löwenzorn im Herzen der Basler Altstadt tafeln die Basler und ihre Gäste bereits seit 1874. Urkundlich erwähnt wurden die alten Gemäuer jedoch bereits im 13. Jahrhundert.
Die Fassade des Löwenzorns lässt kaum vermuten, dass sich hinter den alten Gemäuern dieses einzigartige, romantische Kleinod verbirgt - der Hofgarten. Dieses schattige Bijou bietet reichlich Platz für kulinarische Ausflüge in die internationale und heimische Küche und begeistert mit seinem Altstadtflair.
Neben traditionellen Gerichten finden Sie auch Speisen der leichten, modernen Küche.
GESCHICHTE
Die heutige Liegenschaft «Zum Löwenzorn» am Gemsberg Nummer 2/4 steht am Ende eines bewegten Stücks Basler Baugeschichte. Während Umbauarbeiten 1993 stiess man auf Hinweise die von der frühen Vergangenheit berichteten, auf denen das heutige Gebäude steht. Belegt ist, dass im frühen 14. Jahrhundert an diesem Ort Schmiede ihrem Handwerk nachgingen.
Sicher ist, dass der «Löwenzorn» nicht immer ein einziges Gebäude war, sondern sich aus mehreren älteren Häusern zu einem grossen Komplex vereinigte. Es war bisher unmöglich, eine nahtlose Baugeschichte zusammenzustellen. Man unterscheidet die Gebäude «Zum Weissenburg», «Zum Gunach» und «Zum dürren Sod». Ein Teil der heutigen Liegenschaft «Zum dürren Sod» scheint sich früher unter diesem Namen auch auf Teile des Gemsberg 4 erstreckt zu haben.
Diese Partien gehören nun zum «Löwenzorn» und bilden keine Einheit mehr mit der heutigen Liegenschaft Gemsberg 6, da die baulichen Veränderungen der Jahrhunderte offenbar die Grenzen verschoben. Das erste schriftlich erwähnte Haus am Gemsberg 2 ist das "Hus ze Wissenburg" welches Anno 1327 nach seinem damaligen Bewohner Konrad von Weissenburg dem Zimmermann benannt wurde. Es folgten viele Besitzer, darunter einige, die wegen finanzieller Probleme das Haus wieder aufgeben mussten. Spätere Besitzer waren u.a. Bürgermeister Peter Rot (1455) oder Ratsherr Michael Meyer, der einer alten Bäckerfamilie entstammte.
Feuer und Geldsorgen
Im Jahr 1495 brach im Hof «Gunach» ein Brand aus. Die Flammen griffen rasch über und vernichteten 36 Häuser und Scheunen. Auch die benachbarte Partie des Hauses «Zum dürren Sod» scheint Schaden genommen zu haben, wobei solches allerdings nicht vom Haus «Zum Weissenburg» belegt ist.
Wie ein böser Fluch folgten Geldsorgen jenen, in deren Händen sich das Haus «Zum Weissenburg» befand. Anfang des 16. Jahrhunderts kamen wohl derartig grosse finanzielle Probleme über den Metzger Claus Pfister, dass er sich von dannen machte und die Liegenschaft einfach hinter sich liess.
Im 17. Jahrhundert kam die Liegenschaft am Gemsberg in den Besitz der Familie Mitz wo sie von Generation zu Generation weitergegeben wurde. In dieser Epoche (1781) wird auch erstmals der Name «Löwenzorn» erwähnt. Erneut schlug schliesslich die Geldnot zu: Die Witwe des 1789 verblichenen Besitzers Bürgermeister Daniel Mitz war um 1797 gezwungen, den «Löwenzorn» zu verkaufen. Der neue Hausherr war der Kaufmann Johann Jakob Wieland. Von dessen Nachkommen erwarb 1845 der Weinhändler Johann Ulrich Noetzlin die Liegenschaft. 1874 machte der «Löwenzorn» schliesslich unter seinem neuen Eigentümer Fritz Faesch-Salathé den Sprung zur Wirtschaft.
Fasnachtscliquen im Löwenzorn
Faesch hatte im Jahr zuvor die Bierbrauerei von August Gaudens an der Grenzacherstrasse erworben und nannte sie nun, von seinem neuen Haus am Gemsberg inspiriert, «Basler Löwen-Bräu». Die Brauerei wurde bis 1914 an die Brauerei Warteck veräussert. Im Jahr 1922 wählte die Fasnachtsclique Basler Mittwoch Gesellschaft den «Löwenzorn» (kurz "Zorn" genannt) als ihr neues Stammlokal, in dem damals Emil Bieder-Ritter die Wirtschaft führte. Der Hausherr erkrankte kurz nach dem Einzug der BMG und verstarb schliesslich in seinem eigenen Haus. Den Fasnächtlern war darum eine Weile untersagt, Piccolo im Haus zu spielen. Die BMG nutzt bis heute Teile der Liegenschaft, so etwa das 1933 feierlich eingeweihte «Chambre de grimasse» im zweiten Stock. In der folgenden Zeit wechselten die Wirte häufig. Zwei hielten es gerade einmal ein Jahr aus, ein anderer starb nach zwei Jahren 1940.
Ende der 40-er Jahre übernahm mit Wilhelm Koban ein neuer Wirt den «Löwenzorn». Er gedachte, aus dem Haus ein reines Speiserestaurant zu machen und wollte die Fasnächtler verbannen, was ihm aber nicht gelang. Sein Nachfolger Otto Schär war nun Pächter der Brauerei Feldschlösschen, die von der Bauerei Warteck den «Löwenzorn» übernommen hatte. Im Jahr 1951 zog im ersten Stock der Liegenschaft die Zunft zu Gerbern ein.
Den benachbarten Intarsiensaal nutzt seit 1966 die Schneiderzunft als ihr Lokal. Ebenfalls in der traditionsreichen Liegenschaft am Gemsberg fanden die Studentenverbindungen Rauracia und Alemannia eine Heimat. Seit 1996 Besitzer des «Löwenzorn», gründeten sie die Aktiengesellschaft «Zum Löwenzorn AG».
Im Jahr 2002 wurde die Liegenschaft Gemsberg Nummer 2/4 ins Denkmalverzeichnis des Kantons Basel-Stadt aufgenommen. Im September 2003 wurde der Löwenzorn als besonders geschichtsträchtiges Altstadtrestaurant von ICOMOS Schweiz ausgezeichnet.
Quelle: altbasel.ch